Zuverlässig verständigen
Beitrag vom 28.05.2021
In unserer Kommunikation ist vieles ritualisiert. Das gilt für den Sprachgebrauch aber auch für die Inhalte. Wir verwenden Worte, die üblich sind und täglich vielfach formuliert werden. Aber wir drücken damit häufig sehr unterschiedliches aus, ohne das mitzuteilen.
Folgenreich ist auch die Auswahl der Inhalte. Was wir an Meinung bekunden und an Widerspruch wagen, hängt vom Gegenüber, von der Situation und von der aktuellen Neigung ab. So kommt vieles nicht zur Sprache, weil es nicht vorgesehen sind.
Bei kontroversen Sachverhalten, Ungeklärtem oder neuen Gegebenheiten wird die Verständigung noch schwieriger. Uns fehlen die treffenden Worte und wir wählen Umschreibungen. Die Empfänger sind immer gezwungen, zu interpretieren.
In Führungsgesprächen wirken sich diese Aspekte der Kommunikation besonders stark aus. Die hohe Relevanz, die oft im Hintergrund stehenden Interessenkonflikte und nicht zuletzt die Komplexität der Themen erschweren eine zuverlässige Verständigung.
So gibt es ausgeprägte Diskrepanzen im Verständnis und Defizite in der Verarbeitung der Inhalte zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften. Auf ritualisierte Botschaften auszuweichen, ist oft das einfachste.
Deshalb ist hohe Achtsamkeit im Hinblick auf die Zuverlässigkeit der Verständigung wichtig. Eine nützliche Hilfe ist die Verschriftlichung des Besprochenen durch den Empfänger. Dann zeigt sich deutlich, wie weit die Verständigung gelungen ist.
Autor: Franz Arnold
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