Wiedereingliederung nach Corona
Beitrag vom 8.07.2021
Das Hamburger Modell ist vielen bekannt. Es hat sich bewährt und gibt sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer Planungssicherheit. Der lange krank abwesende Mitarbeiter kann sich peu á peu an die Arbeit gewöhnen. Der Arbeitgeber kann sukzessive Vertrauen in die Leistungsstabilität des Mitarbeiters entwickeln.
Nun stellt sich die interessante Frage, ob eine Wiedereingliederung nach Abflauen der Corona-Krise angebracht ist. Immerhin hat sich durch Homeoffice über viele Monate hinweg eine andere Form der Arbeit und der Zusammenarbeit entwickelt. Die Mitarbeiter mussten eine Vielfalt an Herausforderungen meistern. Nun kommen alle wieder ins Büro und dann soll alles wieder so sein wie vor der Corona-Krise?
Wenn wir das annehmen würden, wäre dies quasi eine Verleugnung der Ereignisse, die seit dem ersten Lockdown geschehen sind. Viele Mitarbeiter haben im Homeoffice Situationen meistern müssen, die vorher niemand geahnt hätte: Gleichzeitigkeit von Home-Schooling und Home-Office, existentielle Sorgen – sowohl finanziell als auch gesundheitlich, totale soziale und kulturelle Isolierung. Mit diesen Erfahrungen sind es psychologisch nicht mehr die selben Mitarbeiter, die nun das Büro wieder betreten, wie vor der Corona-Krise.
Eine Wiedereingliederung sollte eine gemeinsame Verarbeitung der Corona-Zeit beinhalten: Wie ist es mir ergangen? Welche Konsequenzen ziehe ich aus der Krise? Mit welcher Einstellung gehe ich nun wieder ins Büro? Welche Möglichkeiten gibt es, weiterhin zu Hause zu arbeiten? Wie habe ich meine Führungskräfte, das Unternehmen erlebt?
Wir empfehlen, diese Diskussion zu systematisieren. Sie wird sowieso unter den Kollegen geführt. Dann wäre es besser, wenn das Unternehmen sie ermöglicht, sie koordiniert und daraus wichtige Schlüsse ziehen kann.
Autor: Jacobus Kraan
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