Agil und stabil

Agilität ist in aller Munde, braucht hier also nicht eigens vorgestellt werden. Was aber macht die Sache so interessant?

Agil heißt körperlich und geistig gewandt sein, eine der wichtigen Herausforderungen unserer Zeit. Oft wird betont, wie gewaltig die Anpassungsnotwendigkeiten sein werden. Agiles Management reagiert darauf und wird mit bestimmten und unbestimmten Vorstellungen verbunden. Dazu gehört das Vermeiden langatmiger Riesenprozesse ohne Ergebnis, das bald greifbare Ergebnis, Sprints, die nicht zu lange dauern. Die Korrektur wird gleich mitgedacht. Es fällt also ein klares Licht auf die Entwicklungsergebnisse und das ist gut.

Ist das auch eine Reaktion auf die vielen ergebnisarmen Großprojekte? Auf begrenzte Umsetzungs- und Veränderungserfolge? Auf CM-Bemühungen, die wenig änderten? Sicher eine Verkürzung, aber sicher ist auch da etwas dran.

Also Vorsicht, sieht man den Diskurs um Agilität als Reaktion, so ist darauf zu achten, dass nicht nur andere Dinge verpasst werden als bisher. Wirkliche Veränderung braucht Vollständigkeit. Es kommt nicht nur darauf an gute Ergebnisse zu haben, sie müssen auch stabil sein. Wie verhält sich all die Agilität eigentlich zur kulturellen Verwandlungsgeschwindigkeit? Gerät disruptiv ruinös? Wie wichtig sind Interdependenzen? Agilität braucht Stabilität, wenn sie nicht nur Bewegung sein will.