Morgen ist auch noch ein Tag – Vom Umgang mit der Aufschieberitis – Folge 2
Beitrag vom 14.04.2021
Wir kennen das, unangenehme Aufgaben werden verschoben bis es nicht mehr geht. Dieses erlernte Verhalten wird zunehmend erforscht und nennt sich ‚Prokrastination’ (lat. Zusammensetzung aus pro „für“ und crastinum „Morgen“). Das Gegenteil ist die Präkrastination, der Drang alles sofort zu erledigen. 2019 habe ich darüber einen Beitrag geschrieben. Heute nun Folge 2.
Um der unangenehmen Aufgabe auszuweichen werden Ablenkungsmanöver versucht: Fenster putzen, essen, Serien schauen etc. Das ist immer gleichzeitig verbunden mit Gewissensbissen und Versagensangst, das Aufschieben kostet uns immense Energie, weil wir auf den letzten Drücker hektisch werden und unter Stress geraten. Viele Menschen leiden an körperlichen und seelischen Folgen, bis hin zur Depression.
Was hilft? Die Hirnforschung hat festgestellt, dass wir dem momentanen Drang nach Ablenkung eher widerstehen, wenn wir uns VOR der Entscheidung an unsere Zukunftspläne erinnern. Dann übernehmen andere Hirnregionen das Kommando.
Der Psychotherapeut Stephan Förster, der an der Uni Münster in einer Prokrastinationsambulanz arbeitet, empfiehlt: Rituale! Man macht sich einen Plan mit kleinen Schritten UND baut vor jedem Schritt ein kleines Ritual ein. Duschen, Teekochen, Spazierengehen. Wichtig ist, dass das Ritual ein klares Ende hat. Dann beginnt der nächste Arbeitsschritt. Mit etwas Übung wird das Ende des Rituals zum Signal für die nächste Aufgabe.
Autorin: Beate Rahn
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