Liegen Sie gut in Führung?

Die meisten werden antworten: Na ja, angesichts der Verhältnisse sehen wir uns im Mittelfeld.

Soweit so gut. Fragen wir als Berater Unternehmensleitungen nach der Qualität der Führung durch ihre Manager, fällt das Urteil meist etwas weniger gut aus. Damit sind dann die Führungskräfte ab F1 Ebene abwärts gemeint. Fragen wir von den Geführten nach „oben“, dann fällt das Urteil meist noch etwas ungünstiger, gelegentlich auch drastisch kritisch aus.

Untersuchen wir die Qualität systematisch, gemessen am „Soll“ von Führung, kommen wir ebenfalls oft zu kritischen Ergebnissen. Warum?

Führen gilt offenbar als weniger wichtig denn „Machen“. Das sieht jeder klar, der Rechenschaft über die effektiv eingesetzte Führungszeit ablegt. Termine, Besprechungen Konferenzen, Reports, das sind die Themen denen Zeit gewidmet werden muss, wenn man im Spannungsfeld konkurrenzierenden Managements gut überleben will. Interessanterweise wird bei kritischer Lage oft die Kompetenz der „Führungsmannschaft“ überprüft, also die persönliche, individuelle Seite. Meist ausgenommen: Struktur, Kultur und oberste Ebene der Führung, was oft schon den Anspruch konterkariert, eine im Ganzen bessere Führungsarbeit zu erreichen.

Aber wieviel wird nicht „gemacht“, weil nicht geführt wird? Und: Wie lange können wir uns das noch leisten? Leicht vorstellbar, dass die Aufgaben der Führung „den Laden zusammenhalten“ und ihn für die Zukunft zu sichern mit Digitalisierung und agilem Management noch wichtiger werden.

Führung ist eine komplexe aber gestaltbare Wirkungseinheit, wenn man sie als solche erkennt und entwickelt. Darin liegt eine Menge Wertschöpfungspotential.