Führung und Intuition: Sie wissen mehr, als Sie denken!
Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt verändern und neue Anforderungen an Führungskräfte stellen. Soweit nichts Neues. Welche besonderen Anforderungen sind das, die die Gestalter der neuen digitalen Welt brauchen?
Im heutigen Beitrag möchte ich eine Fähigkeit in den Vordergrund stellen, die uns Menschen von der künstlichen Intelligenz unterscheidet: die Intuition.
Die Intuition hat in den letzten Jahren in unserer westlichen Welt eine steile Karriere hingelegt. Sie hat es aus der Räucherstäbchenecke der Esoteriker in die Wissenschaft geschafft, und nicht nur dahin. Viele Unternehmer und Führungskräfte treffen intuitive Entscheidungen, begründen diese aber eher ‚fachlich-sachlich’. Die Intuition ist immer noch etwas verpönt und wird damit ‚unter der Ladentheke’ verkauft.
Damit tut man der Intuition gewaltig unrecht, sie ist nämlich ein geniales Multitalent. Sie erweitert die Möglichkeiten der Entscheidungs- und Kursfindung enorm. Das Wort Intuition stammt vom lateinischen intuitio ab, d. h. etwas unmittelbar ansehen. Prof. Dr. Gerd Gigerenzer, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin nennt die Intuition „das gefühlte Wissen“. Dieses gefühlte Wissen kann man nicht begründen, also nicht in Sprache ausdrücken. Unser Gehirn hat viele Bereiche, die der Sprache nicht zugänglich sind, in denen aber wertvolle Informationen gespeichert sind. Die Intuition ist somit ein nützlicher Kompass in einer komplexer werdenden Welt, die sich in einem rasanten Tempo entwickelt und aktuell von vielen Unsicherheiten gekennzeichnet ist.
Maschinen können zählen, aber nicht denken. Um die zukünftigen Herausforderungen zu meistern, sind kreatives Denken und kreative Prozesse gefragt, die mehr sind als das Ergebnis eines analytischen, vernünftigen Abwägens. Gefragt ist das richtige Maß von Logik und Intuition, sie sind keine Gegensätze, sondern ergänzen sich ideal.
Kann man Intuition lernen, trainieren? Was meinen Sie?
Autor: Beate Rahn