Führung: Kann man das lernen?
Ja, man kann. Führung heißt vor allem, richtig und vollständig zu handeln. Es ist viel Fleiß und Systematik nötig.
So sehen auch die meisten Leistungssportler ihr Metier. Die Basis schafft man in der Jugend, ein Trainingsende gibt es aber nicht.
Wenn wir uns heutige Führungsbildung anschauen, dann sieht es etwas anders aus. Bei der Auswahl wird eher versucht das „Führungspotential“ zu erfassen, also etwas, was noch entfaltet werden müsste.
Man ist mitunter stolz auf eine Führungsausbildung. Da können junge Führungskräfte tatsächlich viel lernen, wenn sie die Sache ernst nehmen. Meist war es das dann aber auch.
Faktisch kommt Vieles zu kurz. Eine gelernte Systematik muss in Fleisch und Blut übergehen. Das geht nicht von selbst und alleine. Und Führung ist ja auch nur ein Teil der Aufgaben.
Es ist sonnenklar: Verglichen mit dem Ausbildungsaufwand, den wir in fachliche Bildung stecken erscheint der Aufwand für Führungsausbildung unterdimensioniert.
Umgekehrt verhält es sich mit den Erwartungen an die Führungsleistung, die meist erheblich sind. Führungsbildung für erfahrene Führungskräfte erfolgt in vielen Fällen erst gezielt, wenn Probleme bestehen, oder die Führungskräfte selbst gezielt aktiv werden, was sie eher selten tun. Führung ist ein Leistungssport, aber welcher Leistungssportler vernachlässigt sein Training schon so, wie wir das in Sachen Führung tun?
Unsere Fußballnationalmannschaft hoffentlich nicht.
Autor: Lothar Panten