Bossing – Mobbing hat viele Gesichter
Mobbing kann viele Formen annehmen, z. B. Beleidigungen, Intrigen, das Verbreiten von Gerüchten etc. Besonders belastend wird es für den Gemobbten aber, wenn der psychische Druck ausgerechnet vom Vorgesetzten ausgeht. Diese Variante nennt man auch Bossing und ist gar nicht so selten:
An jedem zweiten Mobbingfall ist der Chef beteiligt. Der gelebte Psychoterror als Führungsstil macht für die Betroffenen den Arbeitsplatz zur Hölle. Oft ist Bossing eine Zermürbungstaktik, die dazu dient, Mitarbeiter aus dem Betrieb zu treiben. Bossing kann für betroffene Mitarbeiter in eine gefährliche Abwärtsspirale führen und ist kein Kavaliersdelikt.
Es ist – wie Mobbing auch – strafbar und tatsächlich gibt es eine Reihe von Urteilen, bei denen Mobbing-Opfern Schadensersatz, Schmerzensgeld oder eine Geldentschädigung zugesprochen wurde. Für die Opfer sind die Folgen existenzbedrohlich und psychisch oft schwerwiegend. Sie erstrecken sich von einer massiven Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls bis hin zu einer Depression.
Das Vier-Augen-Gespräch mit dem Vorgesetzten kann Betroffenen helfen, Grenzen zu setzen und Stärke zu demonstrieren. Falls das Gespräch jedoch keine Wirkung zeigt, sollten sich Mitarbeiter, die Opfer von Bossing werden, an den Betriebsrat oder die Personalabteilung wenden. Gewerkschaften und Gleichstellungsbeauftragte bieten in einer solchen Situation ebenfalls Hilfe an.
Autorin: Claudia Baumanns