Balance zwischen Mitarbeiterorientierung und Leistungsorientierung

Stellen Sie sich vor, Sie als Führungskraft würden führen und kein Mitarbeiter würde folgen.

Dieser von der Friedensbewegung abgewandelte Satz (stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin) macht darauf aufmerksam, dass das Führen von Menschen nicht selbstverständlich ist – schon gar nicht in der heutigen Zeit, in der die Menschen selbstbewusster und eigenständiger sind.

Inzwischen gibt es vereinzelt Unternehmen, in denen Führungskräfte in einem demokratischen Prozess gewählt werden – sogar bis zum Geschäftsführer. Ein Beispiel ist das Gürzenich Orchester Köln, das seinen Direktor gewählt hat. Ein anderes Beispiel ist das Unternehmen Haufe-umantis AG. Das sind interessante und erfolgreich verlaufende Modelle, die dem Menschenbild der heutigen Zeit sehr entsprechen.

Immer noch beklagen sich Führungskräfte, dass die heutige Generation wenig Respekt vor den Vorgesetzten hat. Das kann inzwischen eher als nostalgischer Blick in den Rückspiegel betrachtet werden, der mit der Sehnsucht nach einfachen Führungssituationen verbunden ist. Er ist keineswegs mehr eine realistische Einschätzung der Situation. Heute stellen Mitarbeiter Forderungen an ihre Vorgesetzten: nach Information, nach Kommunikation, nach gesehen werden, nach Förderung. Sie sind schneller bereit, sich von der Führungskraft abzuwenden, wenn diesen Forderungen nicht entsprochen werden. Damit entsteht keine Basisdemokratie, wie so oft befürchtet wird.

In unserem Konzept der Dynamischen Führung haben wir die Zwecke der Personalführung ausgearbeitet: Orientierung, Integration, Motivation. Sie beschreiben, wie die Führungskraft die professionelle Balance zwischen Mitnehmen der Mitarbeiter und Zielorientierung halten kann. Sie waren eigentlich schon vor 30 Jahren aktuell als EVOLOG gegründet wurde. Inzwischen sind sie aktueller denn je.